Warum Klavierspielen dein Gehirn in Schwung bringt
Fünf Gründe, warum Klavier spielen dein Gehirn in Schwung bringt
Du glaubst, Klavier spielen ist nur ein nettes Hobby? Falsch gedacht! Denn deine grauen Zellen lieben, dass du musizierst.
von Dorothea Herrmann
Die meisten Menschen spielen Klavier, weil es unglaublich viel Spaß macht. Allerdings ist Klavier spielen mehr als nur ein wundervolles Hobby. Während du übst oder einfach deinen Lieblingssong spielst, läuft dein Gehirn auf Hochtouren. Zahlreiche Regionen deines Gehirns werden aktiviert, was sich sogar langfristig positiv auf verschiedene Fähigkeiten auswirkt.
Falls du also noch mehr Gründe benötigst, um beim Klavier spielen motiviert zu sein, helfen dir vielleicht die folgenden fünf Punkte:
1. Klavier spielen verbessert deine Koordination
Wenn du Klavier spielst, entwickelst du die Fähigkeit, deine Hände unabhängig von einander zu koordinieren. In manchen Stücken vollziehen deine linke und deine rechte Hand völlig unterschiedliche Bewegungen. Dein Gehirn muss jeder Hand einzeln mitteilen, was sie zu tun und wie sie sich zu bewegen hat. Das ist wirklich Gehirnjogging vom Feinsten! Wenn du lernst, deine Hände unabhängig von einander zu koordinieren, stimulierst du verschiedene Bereiche deines Gehirns. Wenn du auch noch Noten lesen kannst, verbessert das zudem deine Hand-Augen-Koordination. Und ich bin sicher, dass du dir auch noch andere Situationen vorstellen kannst, in denen eine gute Handkoordination durchaus hilfreich ist.
2. Klavier spielen verbessert dein Gehör
Es ist ziemlich offensichtlich, dass du genau hinhören können musst, wenn du ein bestimmtes Musikstück spielen können möchtest. Nur, wenn du in der Lage bist, dich daran zu erinnern, wie es klingen muss, bist du in der Lage dich selbst zu korrigieren. Sicher, nicht jeder wurde mit absolutem Gehör geboren, aber es ist etwas, was du trainieren kannst. Am Anfang ist es hilfreich, wenn du den Song, den du lernen willst, nachsummst bevor du mit dem Üben anfängst.
Von deinem trainiertem Gehör profitiert auch dein Sprachgedächtnis deiner Muttersprache und dir fällt es leichter, menschliche Stimmen in einer lauten Umgebung herauszufiltern. Das ist auch sehr hilfreich, wenn du mit einen Freunden unterwegs bist und dich in einem gut besuchtem Restaurant oder Café unterhalten willst.
3. Verbessert deine Lesefertigkeit
Noten auf einem Notenblatt sind vergleichbar mit Buchstaben auf einer Buchseite. Beides sind Symbole, die “dekodiert” und zusammengesetzt werden müssen, damit man den Text oder den Song versteht. Aus diesem Grund trainiert es auch deinen sprachliche Lesefertigkeit, wenn du lernst Noten zu lesen. Das wurde auch durch Studien belegt, die im Journal “Psychology of Music” veröffentlich wurden (wenn du mehr darüber lesen möchtest, klicke hier).
Da du gerade diesen Artikel liest gehe ich jedoch davon aus, dass du in diesem Bereich keine Verbesserung benötigst. Wir dachten trotzdem, dass es eine interessante Info ist, die man teilen kann.
4. Steigert deine Sprachfertigkeiten
Eine Fremsprache zu erlernen ist eng mit Lesefertigkeiten und Leseverständnis verbunden, über die wir gerade schon gesprochen haben. Noten zu lesen und diese in Handbewegungen zu “übersetzen” can mit dem Erlernen einer Fremdsprache verglichen werden. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die gelernt hatten Noten zu lesen auch besser darin waren, Fremdsprachen zu lernen. Selbst wenn du erst als Erwachsener anfängst ein Instrument zu lernen, kannst davon profitieren. Auch wenn der Effekt nicht so deutlich sein wird, wie das bei Kindern der Fall ist.
Dass deine Sprachfertigkeiten durch Klavier spielen verbessert werden, mag auch daran liegen, dass Musiker ein besser trainiertes Gehör haben im Vergleich zu Nicht-Musikern. Klavier spielen erleichtert es dir, die Sprachmelodie einer Fremdsprache aufzunehmen und zu erkennen, wo ein Wort anfängt und es aufhört. Wenn du jemals versucht hast Französisch zu lernen, dann weißt du, wovon ich rede…
5. Erhöht deine mathematischen Fähigkeiten
Noten und Rhythmen und auch Musiktheorie basieren auf Mathematik. Noten lesen zu können und Rhythmen zu zählen sowie das Erkennen von Notenmustern erfordern mathematische Fähigkeiten. Es gibt Studien, die belegen, dass Schüler, die ein Instrument spielen im Durchschnitt besser in Mathematiktests abschneiden, als Schüler, die das nicht tun.* mit Math-Quizzen kannst du vielleicht einen ähnlichen Effekt erzielen, aber Klavier spielen machtviel mehr Spaß und ist auch wesentlich unterhaltsamer.
Oder hast du schon einmal ein Publikum mit dem Satz “Hey, schau’ mal, wie schnell ich das Sudoku hier machen kann…!” begeistern können?
Klavier spielen wird aus dir zwar keinen Einstein machen, aber es hat viele positive Effekte auf dein Gehirn. Neben dem Spaßfaktor gibt es also auch noch andere, “vernünftigere” Gründe mit dem Klavier Spielen anzufangen.
Quelle: https://www.flowkey.com/